Die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln (PMS) hat zum Ziel, die Kulturen vor Krankheiten, Schädlingen und Unkräutern zu schützen. Diese Produkte stellen ein Risiko für die Anwendenden, aber auch für die Umwelt dar. Nach dem Spritzen der Kulturen, bei der Befüllung wie auch beim Spülen und Waschen der Spritze können diese Produkte Grundwasser oder Oberflächengewässer verschmutzen. Aktuelle Gewässeruntersuchungen zeigen, dass Fliessgewässer in landwirtschaftlich genutzten Einzugsgebieten häufig stark mit Pflanzenschutzmitteln (PSM) belastet sind. Dies führt dazu, dass gewisse Pflanzenschutzmittel vor allem in kleineren Fliessgewässern in Konzentrationen auftreten, die für Wasserorganismen schädlich sein können, und Rückstände zudem die Gewässer als Ressourcen für die Trinkwassergewinnung belasten können.

Der nationale Aktionsplan zur Risikoreduktion und nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (NAP PSM) wurde am 6. September 2017 vom Bundesrat verabschiedet. Er beinhaltet klare Ziele und ein Bündel von rund 50 Massnahmen in verschiedenen Bereichen zur Senkung der Risiken durch Pflanzenschutzmittel. Der Gewässerschutz ist ein wichtiger Teil des NAP und umfasst zahlreiche Massnahmen. Die zielführende Umsetzung der Massnahmen im Bereich Wasser, insbesondere jene der „6.2.1.4 Förderung der guten fachlichen Praxis zum Schutz der Gewässer“, setzt die Kenntnis und den Transfer von bestehendem und neuem Wissen, welches im Rahmen des NAP PSM und weiteren Programmen (z.B. Ressourcenprojekten) erarbeitet wird, voraus.

Für diese Aufgabe wurde im Herbst 2018 die Plattform «Pflanzenschutzmittel und Gewässer» eingerichtet. Die Plattform soll die Schnittstellen Bund – Kantone sowie Forschung – Beratung – Vollzug bewirtschaften und die verschiedenen Akteure in der Umsetzung der Massnahmen zur Förderung der guten fachlichen Praxis im Bereich Pflanzenschutz wie auch Gewässerschutz unterstützen und koordinieren.